Eilish McColgan siegt überlegen, Carina Reicht starke Dritte. - Unglaublicher 10.000-m-Weltrekord in Eugene.
Über 22.000 Läuferinnen & Walkerinnen erreichten beim Österreichischen Frauenlauf im Wiener Prater das Ziel vor dem Stadion. Die 36. Auflage des Traditionsevents begeisterte mit großartiger Stimmung und mobilisierte wieder sehr viele Frauen und Mädchen zur Teilnahme. Ein Regenguss kurz vor dem Start um 9 Uhr tat dem keinen Abbruch.
Das VCM Team war am Eventwochenende mit einem Stand vor Ort. Vielen Dank für den tollen Besuch!
Wir werden die Gewinnerinnen an der Verlosung und alle, die mitgemacht haben, bald benachrichtigen.
Spitzenleistungen im Prater
Im 5-km-Lauf siegte mit Eilish McColgan in 15:19 Minuten vor der Deutschen Katharina Steinruck mit 15:39 und der Österreicherin Carina Reicht in persönlicher Bestzeit von 15:48. Marathon-Rekordlerin Julia Mayer kam in 16:26 auf Rang vier – eine Läuferin aus Kenia ohne Startnummer ist vor ihr eingelaufen, findet sich jedoch nicht im Ergebnis.
Eilish McColgan aus Schottland ist ein großer Name der Laufszene. Die Britin ist im Vorjahr herausragende Bestzeiten von 30:00,86 Minuten über 10.000 Meter und 1:05:43 Stunden am Halbmarathon gelaufen. Ein Riss der Achillessehne stoppte im April jedoch ihren Erfolgslauf und verhinderte auch das angestrebte Marathondebüt in London 2023. Nun kehrt sie Schritt für Schritt auf die Wettkampfbühne zurück. Einen Olympiastart in Paris hat die 33-Jährige noch nicht ausgeschlossen.
Sehr stark der Auftritt von Carina Reicht. Die Triathletin & Läuferin lag lange gleichauf mit Katharina Steinruck und konnte erst am Ende nicht mehr mithalten. Die 22-Jährige steigerte ihre persönliche Bestleistung auf 15:48 Minuten und kam damit bis auf zwei Sekunden an den ÖLV-Rekord heran, den Julia Mayer und Jennifer Wenth gemeinsam halten.
Mehr als 4.400 Läuferinnen absolvierten die 10-km-Strecke. Francoise Parage aus Frankreich siegte in 36:06 Minuten vor der Deutschen Charlotte Veitner in 37:14 und Zuzana Gejdosova aus der Slowakei in 37:17.
Beatrice Chebet läuft 10.000-m-Weltrekord in Eugene
Ein geradezu unglaubliches Frauenrennen gab es im US-amerikanischen Eugene. Die Kenianerin Beatrice Chebet hat den 10.000-m-Weltrekord gebrochen und als erste Frau eine Zeit von unter 29:00 Minuten erreicht. Die 24-Jährige lief 28:54,14 Minuten und verbesserte damit die Bestmarke von Letesenbet Gidey um knapp sieben Sekunden. Die Äthiopierin war vor drei Jahren in Hengelo 29:01,03 gelaufen.
Mit diesem Weltrekordrennen schob sich Beatrice Chebet, die im Frühjahr bereits ihren WM-Titel im Crosslauf verteidigt hatte, in die Favoritenposition über diese Distanz bei den Olympischen Spielen, die im August in Paris stattfinden. Für Beatrice Chebet war es überhaupt erst das dritte 10.000-m-Rennen ihrer Karriere und das erste außerhalb Kenias. Bisher hatte sie sich auf der Bahn auf die 5.000 m konzentriert. Hier gewann sie bei der WM 2023 die Bronzemedaille und im Jahr zuvor Silber.
In Eugene lief Beatrice Chebet lange Zeit zusammen mit der Äthiopierin Gudaf Tsegay an der Spitze. Drei Runden vor dem Ziel, also nach rund 8.800 Metern, löste sich die Kenianerin und stürmte zum 10.000-m-Weltrekord. Als Zweite lief Gudaf Tsegay mit 29:05,92 Minuten auf Platz drei in der Liste der schnellsten Athletinnen aller Zeiten über diese Distanz. Die Kenianerinnen Lilian Rengeruk und Margaret Kipkemboi belegten mit Weltklasse-Zeiten von 29:26,89 beziehungsweise 29:27,59 die Ränge drei und vier. „Mein wichtigstes Ziel war es, mich hier für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Als ich merkte, dass wir derart schnell liefen und ich mich gut fühlte, habe ich es einfach versucht, den Weltrekord zu brechen“, sagte Beatrice Chebet.
Die Entwicklung des 10.000-m-Weltrekordes der Frauen seit 1984
28:54,14 Beatrice Chebet KEN Eugene 2024
29:01,03 Letesenbet Gidey ETH Hengelo 2021
29:06,82 Sifan Hassan NED Hengelo 2021
29:17,45 Almaz Ayana ETH Rio 2016
29:31,78 Junxia Wang CHN Peking 1993
30:13,74 Ingrid Kristiansen NOR Oslo 1986
30:59,42 Ingrid Kirstiansen NOR Oslo 1985
31:13,78 Olga Bondarenko URS Kiew 1984
VCM News / Andreas Maier / Jörg Wenig / Race News Service