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Peter Herzog läuft Marathon-Comeback beim VCM

Österreichs Rekordhalter am 21. April auf der klassischen Distanz am Start

Österreichs Marathonrekordler Peter Herzog läuft beim Vienna City Marathon sein Comeback auf der klassischen Distanz. Der Olympiateilnehmer von Tokio / Sapporo 2021 will beim Rennen in Wien am 21. April nach einem schwierigen Jahr in eine neue Erfolgsphase starten. „Wien war meine erste große Marathonbühne. Deshalb möchte zurückkehren und hier einen guten Marathon laufen“, so der 36-jährige Salzburger. Durch Verletzungen und Krankheiten wurde er zuletzt immer wieder zurückgeworfen. „Meine Motivation ist immer noch dieselbe. Ich will mich noch nicht an den Nagel hängen. Das Laufen habe ich ja nicht verlernt“, sagt er. Auch das Gespür für gute Sager ist ihm nicht verloren gegangen.

Österreichs Rekord-Duo am Start

Damit werden bei VCM der schnellste Mann und die schnellste Frau aus Österreich vor der Wiener Reichsbrücke am Start stehen. Herzog hat den ÖLV-Rekord in London 2020 auf 2:10:06 Stunden verbessert. Julia Mayer, die ihren VCM-Start bereits angekündigt hat, ist in Valencia 2023 die ÖLV-Rekordzeit von 2:26:43 gelaufen und hat dabei die Olympiaqualifikation für Paris geschafft.

„Mit voller Ambition“

Eine neue Rekordmarke oder das direkte Olympialimit von 2:08:10 sind für Herzog in Wien nicht das Ziel. Ein starkes Zeichen an der österreichischen Spitze soll es aber allemal werden: „Ich werde mit voller Ambition starten. Wenn ich mit 2:13-2:15 durchkomme und gesund bin, dann ist alles wunderbar. Wichtig ist, wieder richtig ins Lot zu kommen und kontinuierlich zu trainieren, ohne den Körper voll auszuquetschen“, so Herzog, der von Trainer Johannes Langer betreut wird.

Wieder auf Schiene

Die letzten eineinhalb Jahre waren für Herzog ein dauerndes Auf und Ab. „Über Wochen und Monate habe ich nicht gewusst, wie es weiter gehen soll“, sagt der bald zweifache Vater – im März wird seine zweite Tochter zur Welt kommen. Nach einem abrupten Aus als Heeressportler musste er sich im Herbst 2023 zudem beruflich neu sortieren. Das im Wintersemester begonnene Studium der Sportwissenschaften an der Universität Salzburg hat ihm geholfen, wieder auf Schiene zu kommen.

Halbmarathonstart am 7. April in Berlin

„Ich hatte gute und schlechte Zeiten. Warum soll nicht wieder eine gute Zeit kommen?“, blickt Herzog zuversichtlich auf die kommenden Rennen. Zwei Wochen vor dem VCM will Herzog beim Berlin Halbmarathon am 7. Aprilseine Form testen und ein starkes Rennen zeigen. Im Idealfall verschafft er sich damit eine gute Position für die Halbmarathon-Europameisterschaften im Juni in Rom. Für ihn steht fest: Es soll im Jahr 2024 auch nach dem Vienna City Marathon weiter aufwärts gehen.

Vom Hobbyläufer zum Olympiateilnehmer

Die Marathonkarriere von Peter Herzog, der für den Verein Union Salzburg Leichtathletik startet, war von Beginn weg ungewöhnlich. Der ehemalige Trial-Bike Fahrer startete als Hobbyläufer mit einem Freund bei einem Marathon. Er fand Gefallen an der Atmosphäre großer Events. Bald erzielte er Zeiten von 2:30 Stunden und darunter. Bei österreichischen Staatsmeisterschaften überraschte er als „No Name“ mit Podiumsplätzen. 2018 lief er mit 2:16:57 Stunden und dem zehnten Platz beim Vienna City Marathon erstmals ins größere Licht der Öffentlichkeit und qualifizierte sich damit für die Europameisterschaften im gleichen Jahr in Berlin. Dort holte er in 2:15:29 ebenfalls Rang zehn. Gemeinsam mit Lemawork Ketema und Christian Steinhammer jubelte er bei diesem Rennen sensationell über den Gewinn von EM-Bronze in der Nationenwertung für Österreich.

Er beschloss, seinen Beruf als Biathlon-Trainer zur Seite zu stellen und als Profisportler seine Fähigkeiten auszuloten. In Berlin 2019 qualifizierte er sich mit einer Steigerung auf 2:10:57 Stunden für die Olympischen Spiele von Tokio und lief knapp an den damaligen ÖLV-Rekord von Lemawork Ketema heran (2:10:44). Diesen Rekord holte er sich am 4. Oktober 2020 mit 2:10:06 Stunden bei Regenwetter in London. Herzog ist damit aktuell der einzige österreichische Marathonläufer mit zwei Zeiten unter 2:11 Stunden. Im August 2021 finishte er beim Olympiamarathon in Sapporo auf Rang 60.

Seit dem Berlin Marathon 2022 (2:12:16) ist es für ihn nicht mehr nach Wunsch gelaufen. Trotz mehrerer Starts über 5.000m, 10 km und bei Halbmarathons hat ihn das Sportpublikum irgendwie aus dem Auge verloren. Im Jänner 2023 erzielte er noch eine persönliche Halbmarathon-Bestzeit von 63:10 Minuten in Sevilla. Bald darauf erkrankte er im Trainingslager. Das große Ziel, im Frühjahr einen Angriff auf das Olympialimit und seinen Marathonrekord zu unternehmen, musste er bleiben lassen. Krankheiten und Verletzungsprobleme zogen sich weiterhin durch das Jahr, was auch eine spätere Marathonvorbereitung verhinderte. Ein Start bei der Straßenlauf-WM auf der Halbmarathondistanz in Riga im Oktober 2023 gab ihm wieder Motivation – 63:47 war bei sehr limitiertem Training eine „sensationelle Leistung“, wie er sagt.

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