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Mario Bauernfeind läuft 2:12:49 bei 40. Frankfurt Marathon

Andreas Vojta macht mit 2:13:43 einen guten Schritt

Der Frankfurt Marathon feierte mit mehreren Weltklasseleistungen und insgesamt über 24.000 Teilnehmern am gesamten Rennwochenende sein 40. Jubiläum. Brimin Misoi in 2:04:53 und Buzunesh Gudeta in 2:19:17 Stunden erzielten bei windigen und gegen Ende hin regnerischen Bedingungen hervorragende Siegerzeiten. Mario Bauernfeind schaffte in 2:12:49 Stunden auf Platz 11 eine persönliche Bestleistung und ÖLV-Jahresbestleistung. Andreas Vojta holte in 2:13:43 Stunden den 14. Rang und machte auf seinem Marathonweg einen guten Schritt vorwärts.

Bauernfeind: „Ein unfassbares Rennen“

Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) brachte in Frankfurt einen Traumlauf ins Ziel. In 2:12:49 erzielte er eine deutliche persönliche Bestleistung (bisher 2:15:34), zugleich ÖLV-Jahresbestleistung, und schob sich auf Rang sechs der österreichischen All-Time-Liste im Marathon.

„Es war ein unfassbares Rennen für mich. Ich bin großartig durchgekommen und jetzt einfach super happy“, sagte er in einer ersten Reaktion. „Es ist von Beginn weg gut gelaufen. Zwischendurch war es etwas hektisch, richtig gut gefühlt habe ich mich dann ab Kilometer 30. Ich war immer flüssig und positiv, besonders als ich gemerkt habe, dass die Zeit stimmt. Das gibt nochmals einen richtigen Push und neue Power.“

Nach der ersten Rennhälfte in 1:06:42 Minuten konnte er vor allem auf den letzten zwölf Kilometern noch Tempo drauflegen. „Bei Kilometer 34 habe ich gedacht: ‚Okay, jetzt einmal noch die Hauptallee rauf und runter!‘ Das bin ich dann in Gedanken abgelaufen, so bin ich durch das Finale gekommen“, schildert der Polizei-Europameister von 2022 seine Strategie für ein gutes Marathon-Mindset.

Am Schnellsten lief er den Abschnitt von Kilometer 40 bis ins Ziel – die Euphorie beflügelte ihn zu Kilometerzeiten von 3:04 Minuten am Schluss. „Ich bin überglücklich heute. Was leider gefehlt hat, war der Support durch eine Gruppe. Den Großteil bin ich alleine gelaufen. Wenn alles zusammenstimmt, sollte auch eine 2:11 für möglich sein“, blickt er bereits auf neue Ziele.

Mit Rang 11 holte er die beste Platzierung eines österreichischen Läufers in Frankfurt seit Günther Weidlinger, der 2009 Zehnter geworden war.

Andreas Vojta: Ein „richtiger“ Marathonlauf

Andreas Vojta (team2012.at) ist in 2:13:43 Stunden auf Rang 14 ins Ziel gelaufen. Lange Zeit lag er auf Kurs für eine Zeit von 2:10 Stunden. Doch man kann sagen: Er ist im Marathonsport angekommen und hat einen guten Schritt vorwärts über die 42,195 Kilometer gemacht.

„Die Zeit ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe. 30 Kilometer weit war ich dort, wo ich hinwill. Es war jedenfalls ein „richtiger“ Marathonlauf von mir“, sagte er nach dem Finish. Bei seinem Debüt im April in Wien hat er nach rund 15 Kilometern den Anschluss an das angepeilte Tempo verloren, worauf er zwar ins Ziel lief, aber mit 2:19:27 ein Ergebnis erzielte, das nicht seinen Fähigkeiten entsprach.

„Ich bin heute gut reingekommen. Wir waren in einer Gruppe gemeinsam mit dem Briten Tom Anderson gut unterwegs. Die Zeit hat gut gepasst“, so Vojta. Die erste Hälfte legte er in 65:13 Minuten zurück. Das Tempo blieb bis Kilometer 30 hoch und blieb weiter im Bereich von 2:10-2:11 Stunden. „Die letzten Kilometer sind läuferisch dann sehr zäh geworden. Die Müdigkeit hat sich akkumuliert. Mir haben 5-7 Kilometer gefehlt, auf denen ich voll durchziehen konnte.“

Praktisch alle Eliteläufer*innen haben auf den letzten Abschnitten deutlich Zeit verloren – umso bemerkenswerter ist die Leistungen von Mario Bauernfeind, wie auch Vojta findet: „Große Gratulation an ihn! Er hat mich bei Kilometer 40,5 überholt und hat das Rennen richtig stark durchgezogen.“

Hochklassige Spitzenergebnisse in Frankfurt

Titelverteidiger Misoi gewann die Jubiläumsauflage in der Festhalle in 2:04:53 Stunden und erzielte damit die zweitschnellste Siegzeit in der Historie des Laufklassikers am Main. Der 34-Jährige ist der erste Athlet seit Wilson Kipsang (2010/2011), der den Mainova Frankfurt Marathon zwei Mal in Folge gewinnen konnte. Die Äthiopier Mulugeta Uma und Guye Adola belegten in 2:06:47 beziehungsweise 2:07:44 die Ränge zwei und drei. Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) verpasste als Neunter bei zum Ende des Rennens hin schwierigen Bedingungen mit einer Zeit von 2:12:32 die Olympia-Norm von 2:08:10 deutlich.
Trotz des auf den letzten fünf Kilometern stärkeren Windes erzielte Buzunesh Gudeta mit 2:19:27 ebenfalls die zweitschnellste Zeit in der Geschichte des Rennens. Sie verpasste den Streckenrekord um lediglich 17 Sekunden. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Kenianerinnen Winfridah Moseti und Sharon Arusho, die 2:20:55 beziehungsweise 2:22:07 liefen. Mit fünf Athletinnen, die in der Festhalle unter 2:25 Stundenblieben, war es eines der besten Frauenrennen in der Frankfurter Marathongeschichte. Zudem rannten die ersten vier Athletinnen auf der schnellen Strecke persönliche Bestzeiten. Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) lag wie Simon Boch lange Zeit auf Kurs für ein mögliches Olympia-Ticket, doch im letzten Teil des Rennens brach sie ein. Mit 2:28:12 belegte sie Rang elf und verpasste die avisierte 2:24er-Zeit deutlich.
Die Marke von Sieger Misoi ist weltweit die aktuell achtschnellste Marathon-Siegzeit des Jahres, jene von Gudete die neuntschnellste. Für das Jubiläumsrennen hatten 13.258 Läufer aus 115 Nationen gemeldet. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet verzeichneten die Veranstalter am Rennwochenende 24.293 Athleten.

Renndirektor Jo Schindler zog ein positives Resümee: „Ich bin sehr zufrieden mit der Jubiläumsausgabe. Über 13.000 Marathonläufer und über 24.000 Teilnehmer in allen Wettbewerben zeigen, dass wir nach zwei schweren Coronajahren einen tollen Schritt nach vorne gemacht haben.“

Den Leistungen der Läufer bringt er großen Respekt entgegen. „Ich ziehe tief meinen Hut vor unseren Topathleten. Gemessen an den Bedingungen haben sie exzellente Zeiten erreicht. Es wäre sogar noch mehr möglich gewesen, doch auf den letzten Kilometern wurde das Rennen leider etwas vom Wind verblasen. Das sieht man deutlich an den Zwischenzeiten“, so Schindler.

Der Sportliche Leiter Philipp Kopp konnte sich über starke Ergebnisse des vom ihm zusammengestellten Elitefeldes freuen: „Trotz schwieriger Bedingungen haben wir internationale Topleistungen gesehen. Das spricht für Frankfurt und für die schnelle Strecke.“


40. Frankfurt Marathon
Ergebnisse, Männer:

1. Brimin Misoi KEN 2:04:53
2. Mulugeta Uma ETH 2:06:47
3. Guye Adola ETH 2:07:44
4. Albert Kangogo KEN 2:08:10
5. Dominic Letting KEN 2:08:23
6. Isaac Lelei KEN 2:09:32
7. Frederick Kibii KEN 2:09:33
8. Edwin Tuitoek KEN 2:12:16
9. Simon Boch GER 2:12:32
10. Soufiyan Bouqantar MAR 2:12:44
11. Mario Bauernfeind AUT 2:12:49
12. Tom Anderson GBR 2:12:52
14. Andreas Vojta AUT 2:13:43

Frauen:
1. Buzunesh Gudeta ETH 2:19:27
2. Winfridah Moseti KEN 2:20:55
3. Sharon Arusho KEN 2:22:07
4. Viola Kibiwott KEN 2:22:57
5. Agnes Keino KEN 2:23:44
6. Paskalia Jepkogei KEN 2:26:14
7. Visiline Jepkesho KEN 2:26:20
8. Naom Jebet KEN 2:26:48
9. Magdalyne Masai KEN 2:27:19
10. Medina Armino ETH 2:27:54
11. Miriam Dattke GER 2:28:12
12. Viktoriia Kaliuzhna UKR 2:28.23
13. Matea Parlov Kostro CRO 2:28:37


VCM News / Andreas Maier, Jörg Wenig