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Eliud Kipchoge triumphiert zum fünften Mal in Berlin

Und am Mittwoch kommt der Meister nach Wien

Eliud Kipchoge wurde zum Rekordsieger des Berlin Marathons. Der Kenianer triumphierte zum fünften Mal in Berlin und siegte in 2:02:42 Stunden. Das ist die achtschnellste je gelaufen Zeit. Die Vorfreude auf seinen Wien-Besuch am Mittwoch, 27. September ist damit umso größer geworden.

Hier erfährst du alles über den Besuch und den Zeitplan.

Gemessen an den beiden Siegzeiten - Tigst Assefa siegte bei den Frauen mit Fabel-Weltrekord von 2:11:53 - war es das schnellste Rennen aller Zeiten über die klassische Distanz. Zusammengerechnet ergibt sich eine Zeit von 4:14:35 Stunden. Zum zweiten Mal nach 1999 hält das Rennen in Berlin beide Marathon-Weltrekorde.

>> Die Story zum Rennen der Frauen

Deutscher Rekord durch Amanal Petros

Einen sensationellen deutschen Rekord lief Amanal Petros (SCC Berlin/Marathon Team). Der 28-Jährige war als Neunter nach 2:04:58 im Ziel und durchbrach damit als erster Deutscher die 2:05-Stunden-Barriere. Diese Zeit von Amanal Petros wäre vor gut 20 Jahren noch ein Weltrekord gewesen. Es ist der erste deutsche Männer-Rekord in der Geschichte des Rennens, die 1974 am Grunewald begann. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen ist Amanal Petros auf dem Weg, den Anschluss an die erweiterte Weltspitze zu finden. Er ist jetzt der viertschnellste Europäer aller Zeiten und hat sogar Großbritanniens Lauf-Superstar Mo Farah in dieser Liste hinter sich gelassen.

Aus Österreich war Martin Mistelbauer (team2012.at), Marathon-Staatsmeister von 2021, in 2:25:19 (netto) der schnellste Läufer. Damit stellte er seine Bestzeit von Valencia 2022 auf die Sekunde genau ein. Knapp dahinter erzielte Marcus Reischauer (CLR Sauwald Cofain 699) in 2:25:31 (netto) eine neue persönliche Bestleistung.

Die Rekordzahl von 47.912 Meldungen aus 156 Nationen wurde für die 49. Auflage des BMW Berlin Marathon registriert. Fast 43.000 Läufer*innen erreichten das Ziel.

Kipchoge feiert fünften Berlin-Sieg

Mit einem extrem schnellen Tempo begann Eliud Kipchoge, geführt von drei Tempomachern, das Rennen. Der zweifache kenianische Olympiasieger und Weltrekordler - 2018 war er in Berlin 2:01:39 gelaufen, vor einem Jahr dann 2:01:09 - war nach 60:21 Minuten an der Halbmarathonmarke und lag somit auf Weltrekordkurs. Überraschend lief neben ihm Derseh Kindie, der mit einer Bestzeit von 2:08:23 an den Start gegangen war. Der Äthiopier hielt lange Zeit mit, brach dann aber rund 10 km vor dem Ziel ein und gab auf.

Zu dieser Zeit lag Eliud Kipchoge nicht mehr auf Weltrekordkurs. Der Kenianer konnte sein Tempo dieses Mal nicht halten. Als der hinter ihm laufende Marathon-Debütant Vincent Kipkemboi (Kenia) dichter heran kam, legte Eliud Kipchoge aber noch einmal zu, so dass er letztlich souverän in 2:02:42 gewann. Kipkemboi wurde Zweiter in 2:03:13 vor einem weiteren Debütanten, Tadese Takele (Äthiopien/2:03:24). „Den Weltrekord habe ich verpasst, aber dafür bin ich jetzt der Rekordsieger in Berlin - das ist etwas besonderes“, sagte Eliud Kipchoge.

Neun Läufer unter 2:05 Stunden

Mit neun Läufern unter 2:05:00 Stunden und 15 unter 2:06:00 hatte das Rennen eine hervorragende Breite in der Spitze. Neunter war dabei Amanal Petros, der von Beginn an ein sehr ambitioniertes Tempo eingeschlagen hatte und die erste Hälfte in 62:12 Minuten lief. Bei Kilometer 30 deutete seine Zwischenzeit von 1:28:16 sogar auf eine Zielzeit von rund 2:04:00 Stunden hin, doch auf den letzten Kilometern konnte er das famose Tempo nicht mehr ganz halten. Dennoch steigerte er seine Bestzeit von 2:06:27 auf 2:04:58.

„Ich habe die Atmosphäre sehr genossen. Die letzten zwei Kilometer waren wundervoll, obwohl ich sehr müde war. Dieses Rennen war etwas ganz besonderes. Ich habe mit der Zeit schon gerechnet, obwohl im Marathon natürlich immer alles passieren kann“, sagte Amanal Petros.

Hinter Amanal Petros liefen zwei weitere deutsche Athleten deutliche Bestzeiten und blieben erstmals unter 2:10 Stunden: Auf Platz 18 kam Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) nach 2:08:28 ins Ziel, Rang 20 belegte Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) mit 2:08:48. Für die direkte Olympia-Norm von 2:08:10 reichte es jedoch nicht ganz.

Top-Ergebnisse Berlin-Marathon, 24.09.2023

Männer:
1. Eliud Kipchoge KEN 2:02:42
2. Vincent Kipkemboi KEN 2:03:13
3. Tadese Takele ETH 2:03:24
4. Ronald Korir KEN 2:04:22
5. Haftu Teklu ETH 2:04:42
6. Andualem Shiferaw ETH 2:04:44
7. Amos Kipruto KEN 2:04:49
8. Philemon Kiplimo KEN 2:04:56
9. Amanal Petros GER 2:04:58
10. Bonface Kiplimo KEN 2:05:05
11. Tadesse Abraham SUI 2:05:10
12. Okubay Tsegay ERI 2:05:20
13. Josphat Boit KEN 2:05:42
14. Tadu Abate ETH 2:05:44
15. Justus Kangogo KEN 2:05:57

Frauen:
1. Tigst Assefa ETH 2:11:53
2. Sheila Chepkirui KEN 2:17:49
3. Magdalena Shauri TAN 2:18:41
4. Zeineba Yimer ETH 2:19:07
5. Senbere Teferi ETH 2:19:21
6. Dera Dida ETH 2:19:24
7. Workenesh Edesa ETH 2:19:40
8. Helen Bekele ETH 2:19:44
9. Charlotte Purdue GBR 2:22:17
10. Fikrte Wereta ETH 2:23:01

VCM News. Text: Jörg Wenig / Race News Service