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Rekorde! Rekorde! Rekorde!

Agnes Ngetich 10-km-Weltrekord, Jakob Ingebrigtsen 2.000-m-Weltrekord, Kevin Kamenschak 3.000 m ÖLV U23-Rekord

Es waren Tage der Laufrekorde: Die Kenianerin Agnes Ngetich lief am Samstag, 9. September, in Brasov, Rumänien, mit 29:24 Minuten einen Weltrekord über 10 km auf der Straße.

Jakob Ingebrigtsen hat am Freitag beim Leichtathletik-Meeting in Brüssel einen Weltrekord aus dem vergangenen Jahrtausend gebrochen: Der Norweger stürmte über die 2.000-m-Distanz nach 4:43,13 Minuten ins Ziel. Die bisherige Bestzeit hatte der Marokkaner Hicham El Guerrouj 1999 beim ISTAF in Berlin mit 4:44,79 erzielt.

Und nicht ganz auf diesem Niveau, aber dennoch sehr beachtlich: Der 19-jährige Oberösterreicher Kevin Kamenschak erzielte ebenfalls am Freitag in Trier über 3.000 Meter einen neuen österreichischen U23-Rekord. Seine Zeit lautet 7:48,57 Minuten. Aus Österreich waren nur Dietmar Millonig (Rekordhalter Allgemeine Klasse mit 7:43,66), Robert Nemeth und Günther Weidlinger je schneller gelaufen. In Europas aktueller U20-Jahresbestenliste liegt Kamenschak damit auf Rang drei, in der U23-Wertung auf Rang vier. Für den Nachwuchsläufer war es eine weitere Bestätigung seiner Top-Fähigkeiten, nachdem er bei der U20-EM heuer bereits Medaillen über 5.000 m und 1.500 m gewonnen hatte.

Wohl Doppel-Weltrekord von Agnes Ngetich

Agnes Ngetich hat in einem 10-km-Lauf im rumänischen Brasov den Weltrekord für reine Frauenrennen gebrochen und im Vorbeilaufen auch die Bestzeit über 5 km unterboten. Die erst 22-jährige Athletin aus Kenia lief nach rund 3,5 km im Alleingang zum Sieg und war nach 29:24 Minuten im Ziel, nachdem sie bei 5 km mit 14:25 gestoppt worden war. Auf der flachen Rundstrecke verbesserte sie damit die bisherige 10-km-Bestzeit von Agnes Tirop aus Herzogenaurach 2021 gleich um 37 Sekunden. Tirop ist im Oktober 2021 gewaltsam ums Leben gekommen – ihr Ehemann wird des Mordes verdächtigt.

Schnellste Zeit in reinem Frauenrennen

Der internationale Leichtathletik-Verband World Athletics führt seit längerer Zeit bei den Straßen-Distanzen der Frauen zwei Weltrekorde: eine Bestzeit für reine Frauenrennen, also ohne männliche Tempomacher, und eine für gemischte Rennen. Den 10-km-Weltrekord für gemischte Rennen hält die Äthiopierin Yalemzerf Yehualaw mit 29:14. In der Liste der schnellsten Läuferinnen aller Zeiten, die beide Arten von Rennen zusammenfasst, ist Agnes Ngetich nun die zweitschnellste hinter der Äthiopierin.

Zusätzlich auch 5-km-Weltrekord?

Agnes Ngetich, die bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in diesem Jahr die Bronzemedaille gewonnen hatte und vor einem Jahr in Brasov Platz zwei mit 30:30 belegt hatte, passierte am Sonntag den 5-km-Punkt nach 14:25 Minuten. Es ist davon auszugehen, dass auch diese Durchgangszeit offiziell anerkannt werden kann, da es sich um einen flachen, mehrmals zu durchlaufenden Rundkurs handelt. Den bisherigen Weltrekord für reine Frauenrennen hielt über diese Distanz die Äthiopierin Senbere Teferi mit 14:29.

Agnes Ngetich hatte in Brasov einen sehr großen Vorsprung auf ihre Landsfrau Catherine Reline, die nach 30:14 im Ziel war. Rang drei belegte Joy Cheptoyek (Uganda) in 30:34.

Das separate Rennen der Männer gewann in Brasov der Kenianer Weldon Langat mit 27:05 Minuten vor seinen Landsleuten Amos Kurgat (27:12) und Edward Pingua (27:14).

Jakob Ingebrigtsen bricht 2.000-m-Weltrekord in Brüssel

Jakob Ingebrigtsen hat beim Leichtathletik-Meeting in Brüssel einen Weltrekord aus dem vergangenen Jahrtausend gebrochen: Der Norweger stürmte über die 2.000-m-Distanz nach 4:43,13 Minuten ins Ziel. Die bisherige Bestzeit hatte der Marokkaner Hicham El Guerrouj 1999 beim ISTAF in Berlin mit 4:44,79 erzielt. Allerdings werden nur sehr selten Rennen über 2.000 m veranstaltet, denn es ist keine Standard-Disziplin. Für den erst 22-jährigen Jakob Ingebrigtsen war es der erste offizielle Weltrekord seiner Karriere. Im Juni hatte er in Paris die Zwei-Meilen-Weltbestzeit auf 7:54,10 gesteigert - über diese Distanz werden aber keine Weltrekorde geführt.

Rekordwelle auf selten gelaufener Distanz

Nachdem der letzte von drei Tempomachern rund 600 Meter vor dem Ziel aus dem Rennen gegangen war, musste Jakob Ingebrigtsen noch etwas zulegen, um den Rekord des marokkanischen Ausnahmeläufers Hicham El Guerrouj - der vor 24 Jahre, als Ingebrigtsen noch nicht geboren war, natürlich nicht über ein derartig leistungsförderndes Schuhwerk verfügte - unterbieten zu können. Das schaffte der norwegische 1.500-m-Olympiasieger. „Die Tempomacher haben meine Erwartungen übertroffen. Und der Rekord war nicht so schwierig für mich, ich habe mich sehr gut gefühlt“, sagte Jakob Ingebrigtsen. Hinter ihm lief der Kenianer Reynold Cheruiyot als Zweiter in 4:48,14 Minuten einen kenianischen Rekord und einen Junioren-Weltrekord. Der drittplatzierte Australier Stewart McSweyn stellte in 4:48,77 einen Ozeanien-Rekord auf. Aufgrund der selten gelaufenen Distanz fielen weiter hinten im Feld weitere Bestmarken.

VCM News. Text: JW, AM / race-news-service.com