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Österreichs helle Laufzukunft

Kevin Kamenschak gewinnt zwei Medaillen bei U20-Europameisterschaft

Österreichs Nachwuchsläufer haben bei der Leichtathletik U20-EM in Jerusalem mit tollen Leistungen und engagierten Rennen aufgezeigt. Der Oberösterreicher Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) holte sogar gleich zwei Medaillen. Nach Silber über 1.500 Meter setzte er zwei Tage später, am 10. August, Bronze über 5.000 Meter drauf. Die bisher einzige Medaille eines österreichischen Läufers bei einer U20-EM hatte vor mehr als einem Vierteljahrhundert Günther Weidlinger 1997 als Sieger im Hindernislauf gewonnen. Sehr stark liefen zudem Timo Hinterndorfer (DSG Wien) mit Platz acht und Emil Bezecny (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) mit Platz neun über 5.000 Meter.

Kevin Kamenschak glänzte in Jerusalem mit läuferisch und taktisch hervorragenden Rennen. Schon vor einem Jahr zeigte er bei der U20-Weltmeisterschaft in Cali, Kolumbien, dass er international zu den Top-Talenten zählt. Über 1.500 Meter lief er ins Finale und holte dort in persönlicher Bestzeit von 3:40,95 Minuten den achten Platz. Über 5.000 Meter hat er heuer erstmals bei der Vienna Track Night aufgezeigt und in 13:40,82 Minuten ein starkes Resultat abgeliefert.

Hinterndorfer und Bezecny mit Top-Leistungen

Mit Timo Hinterndorfer und Emil Bezecny kamen zwei weitere Österreicher in die Top-10 des 5.000-m-Rennens bei der U20-EM. Timo Hinterndorfer: „Ich habe das Gefühl, dass ich heute endlich richtig gut mit den besten Europas mitkämpfen konnte. Das gibt mir extrem viel Motivation für die Zukunft und ich bin sehr stolz auf das Ergebnis.“

Timo Hinterndorfer wagte sich heuer über die Bahndistanzen hinaus erstmals auf die Halbmarathondistanz. Mit 64:09 Minuten erzielte er in Linz ein mehr als beachtliches Resultat. In der österreichischen Jahresbestenliste kommt er aktuell gleich hinter Andreas Vojta (62:32) und Marathon-Rekordhalter Peter Herzog (63:10).

„Eine sehr coole Erfahrung!“, nannte Emil Bezecny die U20-EM in Jerusalem, sein erstes Großereignis auf der Laufbahn. „Die Stimmung im Stadion war ein Wahnsinn und hat mich echt getragen.“ Er hofft auf weitere Steigerungen die nächsten Jahre, wo man ihn, wie schon bisher, wohl auch im Straßenlauf öfters sehen wird. Im April jubelte er beispielsweise als Sieger bei der Premiere des Vienna 5K im Rahmen des VCM.

Helle Laufzukunft

Österreichs Laufzukunft scheint auch darüber hinaus positiv. Ein Beispiel ist U23-Athlet Sebastian Frey (DSG Wien), der über 5.000 Meter und 10.000 Meter sein Potenzial international unter Beweis gestellt. Ein weiteres Beispiel ist Carina Reicht (OMNi-BiOTiC POWERTEAM). Sie holte in diesem Sommer den sechsten Platz bei der U23-EM der Leichtathletik über 5.000 Meter und erzielte dabei neuen ÖLV U23-Rekord von 15:56,92 Minuten. Zudem trat sie bei der U23-EM im Triathlon an. Wie wird ihre sportliche Reise weiter gehen? Die Laufperspektiven wären jedenfalls vielversprechend.

Pech hatte Lena Millonig, die über 3.000 m Hindernis durchaus Chancen auf die WM-Qualifikation hatte. Sie verletzte sich bei der Vienna Track Night am 17. Juni bei einem Sturz die Bänder im Sprunggelen. Aber auch mit ihr darf man weiter rechnen.

Aktuell und hoffentlich noch einige Jahre sind Läufer*innen wie Julia Mayer, die am 26. August im Marathon bei der Leichtathletik-WM in Budapest startet, Eva Wutti, Peter Herzog, Andreas Vojta, Lemawork Ketema und andere die Aushängeschilder im österreichischen Langstreckenlauf. Die nächste Laufgeneration wird indes schon deutlich sichtbar.

VCM News / AM