Großartige Laufatmosphäre: Sommertag brachte die Läufer ins Schwitzen
Die kenianischen Läufer Simon Kamau Njeri und Dorine Jerop Murkomen sind die Sieger der 20. Austragung des Salzburg Marathon. Bei herrlichen Bedingungen genossen am zu Ende gehenden Wochenende über 7.243 angemeldete Laufbegeisterte im vielseitigen Programm der Lauffestspiele der Mozartstadt stimmungsvolle Augenblicke – rund 4.500 Angemeldete waren am heutigen Sonntag unter dem blauen Himmel über der Mozartstadt in den Hauptbewerben aktiv, knapp 1.000 absolvierten die klassische Marathon-Distanz, 2.300 den Salzburger Sparkasse Halbmarathon.
Kenia vor Belgien im Marathon der Männer
Simon Kamau Njeri, der vor sechs Jahren noch als Zweiter ins Ziel des Salzburg Marathon gelaufen ist, siegte in einer Zeit von 2:22:55 Stunden mit einer Minute Vorsprung auf den Belgier Yohan Zaradzki, der zu Rennmitte zwischenzeitlich beinahe den Anschluss an den vom zweiten Kilometer an alleine Führenden Kenianer gefunden hätte. In der Hellbrunner Allee vergrößerte sich anfangs der zweiten Runde der Abstand zwischen den beiden Schnellsten des Tages wieder. „Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Ich wäre gerne schneller gelaufen, aber mit der Hitze war das nicht möglich. Als ich Yohan hinter mir gesehen habe, hat mir das einen Pusch gegeben“, kommentierte der Sieger. Zaradzki, der ambitionierte Ziele in der Zukunft verfolgen möchte, überquerte als Zweiter die Ziellinie, die Zeitnehmung stoppte nach 2:24:01 Stunden. Der Belgier war mit dem zweiten Platz sehr zufrieden: „Mehr ging heute nicht!“ Das Stockerl komplettierte Felix Buck-Gramcko aus Deutschland in einer Zeit von 2:35:17 Stunden. Der neuntplatzierte Florian Ganzer (LC AU) war in 2:49:31 Stunden bester Österreicher.
Murkomen verlor Streckenrekord aus den Augen
Murkomen profitierte von der Tempomacher-Unterstützung ihres Landsmanns Simon Mwangi Waithira. Die erste Hälfte absolvierte das Duo nach Plan und blieb in einer Zwischenzeit von 1:14:21 Stunden auf Kurs einer persönlichen Bestleistung von 2:32:37 Stunden, die von ihrem Sieg beim Turin Marathon 2022 stammt. Doch auf den letzten Kilometern musste die 25-Jährige der immer hö¬her stehenden Sonne am Himmel und den frühsommerlichen Temperaturen Tribut zollen und zweimal kurz stehen bleiben. „Die Strecke hätte viel hergegeben, aber die Temperaturen waren zu hoch. Ich bin froh, dass ich es als Siegerin ins Ziel geschafft habe“, sagte sie. In dieser Phase verlor sie den virtuellen Kampf gegen den Streckenrekord von Risper Kimayo aus dem Jahr 2011 (2:35:05). Die Kenianerin erzielte letztendlich eine Zeit von 2:38:27 Stunden. Das Stockerl kompletierten Monika Rausch (2:58:08) und Martina Dannheimer (3:06:35) aus Deutsch¬land. Als beste Österreicherin erreichte Elisabeth Winter (LTU Waidhofen/Thaya) das Ziel auf Platz neun in einer Zeit von 3:15:41 Stunden.
Blauer Himmel und warme Temperaturen
Das schöne Wetter erleuchtete die wunderbare Kulisse der Salzburger Altstadt und garantierte beste Stimmung im Feld – wenngleich die warmen Temperaturen von bis zu 24°C in der Mittagszeit für die vielen Hobbyläuferinnen und Hob¬byläufer im Marathon zur großen Herausforderung wurden. Trotz der bekannt großzügigen schattigen Passagen der Salzburger Laufstrecke. „Die heutigen Bedingungen und besonders der abrupte Anstieg der Temperaturen in den letzten Tagen ist natürlich nicht nur für die Tausenden Hobbyläuferinnen und Hobbyläu¬fern eine große Herausforderung. Sie führen auch dazu, dass die Topathleten nicht ihr ideales Leistungsniveau abrufen können. In diesem Kontext sehen wir die heutigen Siegerleistungen“, betonte Langer.
Trotz der hohen Temperaturen verzeichnete das Rote Kreuz nur rund 60 Einsätze. Keiner davon endete mit einer Krankenhauseinlieferung, die überwiegend meisten Fälle erforderten glücklicherweise lediglich eine kurze Betreuung durch die Ein¬satzkräfte, wie Einsatzleiter Thomas Landl bestätigte.
Sareban und Pabinger Halbmarathon-Sieger
Der teilnahmestärkste Bewerb des Wochenendes war der Salzburger Sparkas¬se Halbmarathon. Die Siege feierten der Salzburger Sportarzt Mahdi Sareban (1:12:08) und seine oberösterreichische Berufskollegin Anna Pabinger (ALC Wels) in einer Zeit von 1:20:16 Stunden. „Den Halbmarathon hier in Salzburg zu gewin¬nen, das steht schon seit langem auf meiner Wunschliste. Ich habe so oft meinen Namen von den Zuschauern gehört, das hat mich unfassbar motiviert“, erzählte Sareban. Pabinger verriet: „Der schönste Halbmarathon, den ich bisher gelaufen bin – so viele Zuschauer, so viel Schatten. Aber ein hartes Rennen.“
Die Allgemeinmedizinerin und zweifache Mutter aus Wels überholte erst kurz vor dem Ziel die Frauenlauf-Siegerin vom Freitag, Cornelia Stöckl-Moser (LC Leogang, 1:20:49), die an diesem Wochenende ihr Wettkampf-Comeback nach Babypause feierte und direkt hinter der Ziellinie gemeinsam mit ihrem Mann Andreas Stöckl den kleinen Adrian in den Arm nahm. „Ich bin ein bisschen schnell angegangen, aber es ist einfach wunderschön, wieder bei Wettkämpfen zu laufen und so eine tolle Veranstaltung wie hier zu genießen“, sagte die Pinzgauerin.
Hartinger und Leineweber Sieger über zehn Kilometer
Der erste Zieleinlauf des Tages war Markus Hartinger (LTV Köflach) vorbehal¬ten. Der Steirer blieb beim Hervis-10K Salzburg CityRun nur knapp über seiner persönlichen Bestleistung und überquerte die Ziellinie 30:13 Minuten nach dem Startschuss. „Ein schöner Lauf-Ausflug mit Saisonbestleistung“, meinte der Steirer, der als Polizist im Vorfeld lange Dienstzeiten hatte. Siegerin, ebenfalls mit großem Vorsprung, war Annika Leineweber, eine aus Heidelberg stammende Studentin der Universität Salzburg, die bereits am Freitag überraschend starke Zweite beim 15. Salzburger Frauenlauf war. „Es war mein erster 10km-Lauf seit Jahren und der schnellste überhaupt“, jubelte sie.
Während die beiden Sieger die AIMS-vermessene und -zertifizierte Strecke korrekt absolviert hatten, passierte bei allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Fehlleitung ohne deren Verschulden. Aufgrund der zusätzlich gelaufenen Meter entschied der Veranstalter den Hervis-10km Salzburg CityRun zu einem Viertelmarathon umzubenennen. Eine Erklärung dazu wurde bereits aktuell ausgesandt und ist auf der Event-Website des Salzburg Marathons zu finden.
Perfekte Bühne für den Laufsport
Der Salzburg Marathon feierte am heutigen Tag sein 20-jähriges Jubiläum und er¬freute sich einer deutlichen Steigerung der Anmeldezahlen im Vergleich zum Vor¬jahr. Nach dem Comeback-Jahr 2022 kehrten die Lauffestspiele der Mozartstadt damit in größerer Dimension zurück. „Der Salzburg Marathon und die Lauffest¬spiele der Mozartstadt waren auch längst vor dem Jubiläum der 20. Austragung in der Stadt etabliert. Die deutliche Steigerung der Teilnehmerzahlen, gleichmä¬ßig in allen Bewerben, zeigen, dass unser Konzept in sich stimmig ist. Salzburg ist als weltbekannte Kulturstadt ein hervorragender Austragungsort für eine solche Laufveranstaltung“, kommentiert Langer und erzählt von vielen euphorischen Stimmen, die er im Zielbereich aus dem Teilnehmerfeld entnahm.
7.243 Anmeldungen waren für alle Bewerbe eingegangen. Gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern der Bunten Sportpalette haben die Lauffestspiele der Mozartstadt 2023 rund 8600 Menschen bewegt.
Vier stimmungsvolle Tage in Salzburg
Am Samstag begeisterten die Bunte Sportpalette und der Junior Marathon Kin¬der und Jugendliche über Stunden mit einem vielseitigen und Spaß machenden Programm im Volksgarten. „Das war, wie jedes Jahr, gemeinsam mit dem One¬MileForASmile – Inclusion Run by Coca-Cola mein persönliches Highlight, weil da die Emotionen noch eine Stufe intensiver sind als am Sonntag“, verriet Langer. Die vergangenen vier Tage mit breitem Aktivprogramm unter der Dachmarke Lauffestspiele der Mozartstadt waren geprägt von bestem Wetter, bester Stimmung in der sportlichen Bewegung miteinander und vielen emotionalen Momenten. „Jeder Tag hat seine eigene Qualität und bleibt eine Besonderheit für sich. Alle vier Tage fügen sich optimal zusammen zu einem wunderbaren Lauf-Wochenende, bei dem alle die richtige Bühne für sich finden“, so Langer.
Am Freitag ging der 15. Salzburger Frauenlauf stimmungsvoll über die Bühne, an Christi-Himmelfahrt eröffnete erstmals das Salewa GipfelTreffen das Wochen¬ende der Lauffestspiele. Die Lauffestspiele der Mozartstadt 2024 werden von 9.–12. Mai 2024 über die Bühne gehen.