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Harte Marathon-Erfahrung für Andreas Vojta

Der Staatsmeister blieb in 2:19:27 unter seinen Erwartungen

Andreas Vojta konnte sein Marathon-Debüt nicht nach seinen Wünschen gestalten, kämpfte sich aber ins Ziel und sicherte sich den 47. Staatsmeistertitel seiner Laufbahn. Er finishte nach hartem Kampf über 27 Kilometer in einer Zeit von 2:19:27 Stunden als klarer Sieger der Staatsmeisterschaftswertung vor Mahdi Sareban und Markus Lemp.

15 Kilometer lang konnte Andreas Vojta (team2012.at) das Tempo der Gruppe, die die Erbringung des WM-Limits von 2:09:40 Stunden ansteuerte und folglich die Grundlage zu einer tollen Zeit für den besten Österreicher im Marathonfeld hätte legen sollen, folgen. Zu früh konnte der 33-Jährige den Schritt der Gruppe nicht mehr halten und musste die restlichen rund 27 Kilometer überwiegend alleine kämpfen. Auch, weil sein persönlicher Tempomacher und Trainingskollege Dominik Stadlmann bereits unerwartet früh aussteigen musste. „Marathon kann fantastisch sein, ich habe heute die andere Seite kennen gelernt“, konnte Vojta trotz der Enttäuschung der Endzeit von 2:19:27 Stunden bereits wenige Augenblicke nach der Zielankunft zumindest wieder leicht lächeln. Seine Analyse war ehrlich und auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen über keine Faktoren sprechen: Heute war es nicht möglich, so schnell zu laufen wie gewünscht. Ich hatte nicht die Beine dafür.“

„So gelitten wie in der Schlussphase habe ich noch nie!“

Bei warmen Temperaturen und direkter Sonnenstrahlung wich ihm die Lockerheit bereits entlang der Mariahilfer-Straße aus Körper und Gesichtsausdruck. „Ab Kilometer 15 war es eine Art Überlebenskampf. Das war mental auch nicht einfach, zu wissen, dass es nicht läuft und noch 27 Kilometer zu absolvieren sind. Der Weg ins Ziel war unglaublich lange, und da konnte ich natürlich nie mehr den Kilometersplit erreichen, den ich mir gewünscht hätte“, analysierte er. Bei der Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:05:27 Stunden lag Österreichs Bester noch nicht allzu weit hinter seiner ehemaligen Gruppe zurück, doch der Abstand vergrößerte sich rasch und deutlich. „So gelitten wie in der Schlussphase habe ich noch nie!“, bekannte er. Er sei gewissermaßen im Marathon angekommen, aber nicht auf die Art und Weise, wie er es ersehnt hätte.

Medaillen für Sareban und Lemp

Für seine Olympia-Ambitionen hätte Andreas Vojta in Kombination mit den Zusatzpunkten für den Staatsmeistertitel eine deutlich schnellere Laufzeit für die Weltrangliste anvisiert. In der Staatsmeisterschaftswertung war Vojta dennoch der klare Sieger und erzielte die schnellste Zeit im Rahmen von Staatsmeisterschaften seit 17 Jahren. Die Silbermedaille gewann Mastersläufer Mahdi Sareban (ATG Graz), der eine tolle Leistung von 2:29:37 Stunden erreichte und in der Schlussphase noch Markus Lemp (LC Sicking) überholte. Sareban ist Facharzt für Innere Medizin und Sportmedizin am Universitätsklinikum in Salzburg und betreut unter anderem Österreichs Marathon-Rekordhalter Peter Herzog (Union Salzburg LA). Lemp blieb eineinhalb Minuten vor Stephan Listabarth (DSG Wien), der 36 Kilometer lang Julia Mayer als Pacemaker unterstützte.

Eine außergewöhnliche Bühne für die Staatsmeisterschaften

Zum ersten Mal seit 2021 führte der Österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) wieder seine Staatsmeisterschaften im Marathon im Rahmen der wichtigsten Laufveranstaltung des Landes durch und erfreute sich an einem Rekord-Meldeergebnis. „Ich bin vom ersten bis letzten Kilometer uneingeschränkt angefeuert worden, es waren so viele Leute an der Strecke. Selbst in schwierigen Phasen ist das Publikum immer hinter mir gestanden. Von der Atmosphäre her stelle ich das auf eine Bühne mit meiner Olympia-Teilnahme 2012“, beschrieb der neue Staatsmeister Vojta die außergewöhnlich stimmungsvolle Bühne für die nationalen Meisterschaften.

Ergebnis Staatsmeisterschaften der Männer, Top 6:

1. Andreas Vojta (team2012.at) 2:19:27 Stunden
2. Mahdi Sareban (ATG Graz) 2:29:37 Stunden
3. Markus Lemp (LC Sicking) 2:33:01 Stunden
4. Stephan Listabarth (DSG Wien) 2:34:31 Stunden
5. Lukas Sandmaier (Tri Run Kaiser) 2:35:17 Stunden
6. Lukas Becht (KUS ÖBV Pro Team) 2:35:33 Stunden