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Favoritin Magdalyne Masai siegt mit beherztem Finish

Kenianischer Doppelerfolg, drei Frauen unter 2:25

Kenianischer Doppelerfolg im Frauenrennen beim 40. Vienna City Marathon: Magdalyne Masai siegt in 2:24:12 Stunden vor Landsfrau Agnes Keino. Österreichs Debütantin Julia Mayer kämpft sich als Gesamtachte mit einer Zeit von 2:30:42 Stunden hauchdünn zum neuen ÖLV-Rekord und ihrem ersten Staatsmeistertitel in dieser Disziplin.

Von Beginn an sammelte sich eine homogene Gruppe von sechs bis acht Athletinnen an der Frau-enspitze, die trotz einiger Tempoänderungen und unregelmäßiger Kilometerzeiten lange Zeit ge-meinsam lief. Die Topläuferinnen mit allen Favoritinnen passierte die Halbmarathonmarke nach 1:12:04 Stunden, schon da war klar, dass ein neuer Streckenrekord (2:20:59, 2022) an diesem Tag außer Reichweite lag.

Streckenrekord nie in Gefahr

Wie so oft in den vergangenen Jahren fiel die Vorentscheidung im Prater, wo die Spitze durch Tem-poverschärfungen ausdünnte. Knapp nach Kilometer 30 und kurz nach der Wende beim Happel-Stadion setzten sich drei Läuferinnen von ihren Konkurrentinnen ab. Magdalyne Masai, die im Vor-feld des VCM mit einer sehr guten Halbmarathonzeit (1:07:07 Stunden) hatte aufhorchen lassen, nahm ihre Landfrau Agnes Keino und die Äthiopierin Gadise Mulu mit auf den letzten Abschnitt zu-rück ins Stadtzentrum.

Kurze Tempoverschärfung entscheidet

Der Dreikampf reduzierte sich bald auf ein kenianisches Duell, das bei Kilometer 39 entschieden wurde. Masai überholte Keino mit einem beherzten Antritt und ließ sich auf den verbleibenden Kilo-metern ihren zweiten Marathonsieg nach Toronto 2019 nicht mehr nehmen. Im Ziel hatte die 29-Jährige, die mit dem Marathonläufer Jake Robertson aus Neuseeland verheiratet ist und ihren ers-ten Marathonsieg nach einer Babypause feierte, mit einer Zeit von 2:24:12 Stunden komfortable 13 Sekunden Vorsprung auf Keino und deutlich mehr auf Mulu, die in 2:25:50 Platz drei belegte und damit das Podest komplettierte. Masai lief die sechstbeste jemals beim VCM gelaufene Zeit bei den Frauen.

Die Siegerin stammt aus einer renommierten Läuferfamilie, der Laufsport hat sie gesellschaftlich und persönlich verändert. Auch wenn sie an diesem Tag gerne eine schnellere Zeit ins Ziel gebracht hätte, strahlte die Siegerin im Ziel. „Dieser Sieg bedeutet viel für mich. Ich habe mich vor dem Start und im Wettkampf großartig gefühlt. Es war wohl ein perfektes Rennen. Meine Taktik, für den letz-ten Abschnitt wichtige Energien zu sparen, ist voll aufgegangen.“

ÖLV-Rekord für Julia Mayer bei Debüt

Nur knapp hinter dem Zieleinlauf der schnellsten Frauen spielte sich ein dramatischer Fight um Se-kunden ab. Österreichs Marathondebütantin Julia Mayer zeigte sich das ganze Rennen über sehr fokussiert und kämpferisch, die Niederösterreicherin schaffte nach einem Herzschlagfinish eine eine sprichwörtliche Punktlandung. Mit einer Zeit von 2:30:42 Stunden verbesserte die 30-Jährige von der DSG Wien als Gesamtachte den ÖVL-Rekord der Frauen (Andrea Mayr 2009 und Eva Wutti 2020) hauchdünn um eine einzige Sekunde.

Die frisch gebackene Rekordlerin und auch Staatsmeisterin sprach von einem „geilen und taffen“ Rennen. „Die Strecke im Zielbereich hat gebebt, die Hitze über dem Teppich geflimmert, auf den letzten Metern hat mich das Publikum zum Rekord getragen.“

Interessantes Detail am Rande im Hinblick auf die Qualifikationschancen für Olympia 2024: Durch die 45 Zusatzpunkte für den Sieg in der Staatsmeisterschaftswertung gewinnt die Zeit von Mayer besondere Bedeutung. Die 2:30:42 entsprechen damit vom Wert her umgerechnet einer Zeit von 2:26:11 Stunden.

40. Vienna City Marathon, Ergebnis Frauen, Top 10:

1. Magdalyne Masai KEN 2:24:12
2. Agnes Keino KEN 2:24:25
3. Gadise Mulu ETH 2:24:50
4. Rebecca Tanui KEN 2:26:34
5. Visiline Jepkesho KEN 2:27:13
6. Caroline Jepchirchir KEN 2:27:46
7. Angelika Mach POL 2:30:05
8. Julia Mayer (DSG Wien) AUT 2:30:42
9. Nuriet Shimels ETH 2:31:01
10. Zeritu Shawel Tadese ETH 2:32:16