Erster Europäer unter 2:06, schnelle Newcomer und ein Rekordläufer aus der Mongolei
Ein europäischer Marathonstar. Aufstrebende Newcomer, die den Streckenrekord angreifen. Und ein Rekordläufer mit einzigartiger Ausdauer. – Der Vienna City Marathon (VCM) bringt zum 40. Jubiläum hochklassige Athleten und spannende Persönlichkeiten an den Start. Nach den bereits angekündigten österreichischen Top-Athlet*innen Andreas Vojta, Julia Mayer, Timon Theuer und Mario Bauernfeind nimmt auch das internationale Elitefeld von Österreichs einzigem World Athletics Elite Label Rennen Gestalt an.
Der Marathon findet am 23. April statt. Mehr als 26.000 Läuferinnen und Läufer haben sich für einen der Bewerbe des Lauf-Wochenendes bereits angemeldet. Neu ist der Vienna 5K, ein 5 km Lauf am Samstagabend, der einmal um die Wiener Ringstraße führt. Die Anmeldung ist auf www.vienna-marathon.com verfügbar.
Erster Europäer unter 2:06
Der Norweger Sondre Moen führt mit 2:05:48 Stunden die Topläufer an. Mit dieser Zeit hat er bei seinem Sieg in Fukuoka 2017 für Furore gesorgt und ist als erster Europäer einen Marathon unter 2:06 gelaufen. Weitere herausragende Leistungen wie ein Halbmarathon in 59:48 Minuten und ehemalige Europarekorde im 1-Stunden-Lauf sowie im 25.000-m-Lauf unterstreichen die Fähigkeiten des 32-jährigen Skandinaviers. Nach einem Jahr mit Verletzungen will er in Wien wieder durchstarten – mit Blickrichtung auf die Weltmeisterschaften 2023 in Budapest und die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Bekanntschaft mit Andreas Vojta in Iten
Eine 2:05-Zeit darf man von Moen vorerst nicht erwarten. Die WM-Qualifikation mit dem Limit 2:09:40 steht im Vordergrund. „Ich freue mich auf Wien und hoffe auf ein positives Rennen, körperlich und mental. Ich will kontrolliert starten und im Lauf des Rennens schneller werden“, blickt er voraus. Möglicherweise könnte er damit die Gruppe der Top-Österreicher beflügeln. Beim Training in Iten, Kenia, haben er und Andreas Vojta sich vor einigen Wochen jedenfalls bereits kennen gelernt.
Ziel: Streckenrekord!
Mehrere afrikanische Newcomer orientieren sich klar am Streckenrekord. Es geht um die Marke von 2:05:41 Stunden des Äthiopiers Getu Feleke, die seit 2014 Bestand hat. Der 30-jährige Kenianer Samwel Mailu kommt mit einer beachtlichen Debütleistung von 2:07:19 nach Wien. Im Oktober 2022 hat er als Pacemaker beim Frankfurt Marathon über 30 Kilometer weit die Führungsarbeit geleistet. Seine Kräfte waren trotz hoher Temperaturen noch nicht am Ende. Er hielt durch und schaffte es sogar an zweiter Stelle ins Ziel. In Wien will er dieser Vorstellung eins draufsetzen.
Der 27-jährige Kenianer Elvis Cheboi ist in der Lage, jedes Tempo mitzugehen. Mit seiner Halbmarathonbestzeit von 59:14 Minuten (Barcelona 2022) und als Zweiter der U20-Weltmeisterschaften über 10.000 Meter (Eugene 2014) bringt er die Voraussetzungen für ein Top-Marathondebüt mit. Sein mittlerer Name „Kipchoge“ sollte ein gutes Omen sein.
Abe Gashahun aus Äthiopien hat am Halbmarathon mit 59:46 Minuten (Kopenhagen 2021) ebenfalls eine Top-Marke stehen. Die Marathonbestzeit von 2:09:25 Stunden (Barcelona 2021) des 24-Jährigen ruft laut nach einer Verbesserung.
Der Kenianer Charles Juma Ndiema ist beim Vienna City Marathon 2022 seine Bestzeit von 2:08:12 Stunden gelaufen und hat Rang vier geholt. Nun kehrt der 30-Jährige zurück und will so ausgelassen jubeln wie bei seinem Sieg beim Graz Marathons 2021.
Ausdauer-Wunder aus der Mongolei
Ein außergewöhnlicher Sportler, der nicht aus einer der klassischen Laufnationen kommt, wird das VCM-Elitefeld verstärken. Ser-Od Bat-Ochir aus der Mongolei hat bereits an fünf Olympischen Spielen und zehn Weltmeisterschaften im Marathon teilgenommen. Diese Serie will der 41-Jährige fortsetzen. Bereits jetzt hat niemand mehr WM-Marathon-Starts zu Buche stehen als er. Mit einem sechsten Olympiamarathon in Paris 2024 will er auch auf diesem Level zum Rekordhalter werden. Seine Bestzeit von 2:08:50 Stunden hat er 2014 in Fukuoka erzielt. 2021 blieb er in Otsu (Japan) mit 2:09:26 ein weiteres Mal unter der Marke von 2:10. Bei den jüngsten Weltmeisterschaften in Eugene 2022 erbrachte er mit 2:11:39 auf Rang 26 ein sehr beachtliches Resultat.
„Mein Ziel ist die WM-Qualifikationszeit von 2:09:40. Ich habe mich für den Vienna City Marathon entschieden, weil er den Ruf hat, ein guter Lauf für schnelle Zeiten zu sein, und weil die Konkurrenz und das Tempo auf dem richtigen Niveau für meine Ziele sind“, so Bat-Ochir. Er lebt mit seiner Familie in Japan, hat vier Kinder und wird von Shin Nihon Jusetsu gesponsert, einem Unternehmen, das auf die Installation von Photovoltaikanlagen und die umweltfreundliche Renovierung von Häusern spezialisiert ist.
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