Wie an jedem Oktober-Wochenende hieß es auch diesmal: It’s Marathon-Time! Am 23. Oktober wurde u.a. in Linz, in Venedig und in Ljubljana über die klassische Distanz gelaufen. In Valencia stand zudem ein Weltklasse-Halbmarathon am Programm.
Linz feiert mit Streckenrekord und Halbmarathon-Staatsmeisterschaften
In Linz wurde die 20. Auflage des Marathonevents gefeiert. Der Äthiopier Fikre Bekele sorgte in 2:06:13 Stunden für einen starken Streckenrekord. Im dichten Nebel führte er sogar drei weitere Läufer zu Zeiten unter 2:07. Schnellste Österreicher waren Philip Horwath in 2:37:06 und Andrea Haslinger, die in 3:07:49 auch die Gesamtsiegerin der Frauen war.
Für die meisten Teilnehmenden standen der Halbmarathon und der Viertelmarathon im Fokus. Mit den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften war über 21,1 Kilometer ein starkes österreichisches Feld garantiert.
Starke Halbmarathons bei Staatsmeisterschaften
Andreas Vojta (team2012.at) siegte in 63:19 Minuten in einem spannenden Duell knapp vor Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team), der in 63:22 Minuten eine persönliche Bestzeit erzielte. Für Vojta war es bereits der 47. Staatsmeistertitel. Nach der Bahnsaison und einigen Wochen Grundlagentraining ist es ein ermutigendes Ergebnis für ihn und die beginnende Marathonvorbereitung. Stadlmann hatte als Junior international starke Leistungen über 800 Meter gezeigt und ist nach Verletzungsproblemen nun erfolgreich auf längere Strecken gewechselt. Rang drei holte Mario Bauernfeind in 65:05 Minuten, nur zwei Wochen nach seinem Polizei-Europameistertitel vom Eindhoven-Marathon. Dort hatte er in 2:15:34 persönliche Bestzeit erzielt. Halbmarathon-Gesamtsieger in Linz wurde der Deutsche Filmon Teklebrhan in 62:56 Minuten.
Auch die Entscheidung bei den Frauen war hochklassig: Sandrina Illes (Union St. Pölten) lief bei ihrem dritten Halbmarathon-Staatsmeistertitel in 1:14:11 Minuten ebenso eine persönliche Bestzeit wie Silbermedaillengewinnerin Eva Wutti (SU Tri Styria) in 1:14:41 und Bronzemedaillengewinnerin Lisa Oberndorfer (LCAV Jodl Packaging) in 1:17:35. Für Wutti war es ein gelungener Comebackversuch, nachdem sie im Sommer nach schwierigen Saisonen bereits ihre Laufschuhe zur Seite gestellt hatte. Einen ausführlichen Bericht zu den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften gibt es auf der Website des ÖLV.
Andreas Vojta brachte es im Flashinterview mit dem ORF auf den Punkt: „Wir haben in Österreich eine starke Dichte und Potenzial am Halbmarathon. Das werden wir in den nächsten Jahren auch am Marathon sehen.“
Nachdem die Veranstaltung aufgrund der Pandemie zum zweiten Mal im Herbst ausgetragen wurde, kehrt Linz 2023 wieder auf den Frühjahrstermin zurück.
Top-Zeiten in Laibach, über 4.200 Finisher in Venedig
Starke Siegerzeiten gab es beim Ljubljana Marathon zu bejubeln. Die Äthiopier Gebretsadik Adihana Adihana in 2:06:09 und Yirga Dagne Siranesh in 2:21:08 zeigten Spitzenzeiten. 1.208 Läufer*innen erreichten das Marathonziel in der slowenischen Hauptstadt. Deutlich mehr waren es in Venedig mit 4.219 Laufbegeisterten auf der vollen Distanz. Solomon Mutai (Uganda), der VCM-Dritte von 2019, siegte in Streckenrekordzeit von 2:08:10. Lucy Karimi (Kenia) holte in 2:28:12 den Sieg.
Konstanze Klosterhalfen überrascht mit Halbmarathon-Debüt-Sieg in Valencia
Mit einem spektakulären Halbmarathon-Debüt hat Konstanze Klosterhalfen in Valencia überrascht: Die 25-Jährige Deutsche gewann ihr erstes Rennen über die 21,0975-km-Distanz in 65:41 Minuten. Sie ist mit ihrer Debüt-Zeit nun die drittschnellste Europäerin aller Zeiten. Den kontinentalen Rekord hält die aus Äthiopien stammende Holländerin Sifan Hassan mit 65:15. In der Jahresweltbestenliste sortierte sich Konstanze Klosterhalfen mit ihrer Siegzeit auf Rang neun ein, zudem lief sie in Valencia eine europäische Jahresbestzeit.
Mit 65:41 war Konstanze Klosterhalfen am Ende fünf Sekunden vor Tsigie Gebreselama im Ziel (65:46). Auf Rang drei folgte Hawi Feysa in 66:00 vor den Kenianerinnen Agnes Ngolo (66:38) und Margaret Chelimo (66:50).
Das Rennen der Männer gewann der Kenianer Kibiwott Kandie in hochklassigen 58:10 Minuten. Der frühere Weltrekordler (57:32) lief in Valencia die zehntschnellste Zeit aller Zeiten und die zweitschnellste in diesem Jahr. Hinter ihm folgten Yomif Kejelcha (Äthiopien/58:32), Daniel Mateiko (Kenia/58:40) und Tadese Worku (Äthiopien), der mit 58:47 ebenfalls noch unter 59 Minuten blieb.
VCM News. Text: AM / JW, race-news-service.com