Ob du beim Vienna City Marathon eine bestimmte Zeit anstrebst oder vor allem ein schönes Lauferlebnis willst: Für beide Ziele macht es Sinn, sich eine Strategie zurechtzulegen. Oft ist die richtige Einteilung der Kräfte das entscheidende Thema. Kennst du das? Voller Motivation geht’s los, mit Adrenalin bist du in Hochstimmung. Doch irgendwann wird’s beschwerlich und obendrein verlierst du vielleicht noch dein positives Mindset.
Regelmäßige Getränke- und Energieaufnahme sowie ein gleichmäßiges Tempo, genau angepasst an die Streckenführung, sind fast immer der Schlüssel zum Erfolg und zu einem feinen Laufgefühl. Starte zurückhaltend. Wenn du deine Geschwindigkeit bis zum Schluss gleich halten kannst, wirst du im letzten Drittel des Laufes viele andere Läuferinnen und Läufer überholen.
Die VCM-Strecke bietet fantastische Eindrücke und alle Möglichkeiten für eine persönliche Bestzeit. Wenn du folgende Hinweise beachtest, läuft es umso besser.
Hier unsere Tipps für deinen Lauf beim VCM
(Marathon & Halbmarathon)
Schau dir unseren neuen, interaktiven Streckenplan an.
Der erste Kilometer auf der Reichsbrücke führt bergauf. Nimm die grandiose Stimmung mit, aber steck nicht zu viel Energie und Kraftanstrengung in diese erste Passage. In der Begeisterung des Starts merkst du oft nicht, wie schnell und mit welcher Intensität du unterwegs ist.
Der zweite Kilometer: Lass es auf der Brücke bergab kontrolliert rollen. Schneller wirst du hier von ganz alleine. Achte auf deine Oberschenkelmuskulatur, du brauchst sie noch über 20 bzw. 40 Kilometer lang.
Ab Kilometer 2: Finde in der Lassallestraße und in der Prater Hauptallee deinen Rhythmus. Horch in dich hinein, ob du dein Tempo wirklich über die ganze Distanz durchhalten kannst. Wer einen Halbmarathon bzw. Marathon zu schnell beginnt, verbraucht zu früh wichtige Energiespeicher für eine erfolgreiche zweite Hälfte.
Kilometer 4-5: Bei Kilometer 4 gibt es die erste unbesetzte Wasserstation. Kurz nach Kilometer 5 die erste Verpflegungsstation mit Powerade und Wasser. Trinke bereits früh im Rennen Wasser und Sportgetränke, besonders bei warmen Lauftemperaturen.
Hier findest du die Infos zu allen VCM Verpflegstellen.
Kilometer 9-11: Auf der Ringstraße und vor der Oper treiben dich das Publikum und die Atmosphäre an. Nimm diesen Schwung mit!
Kilometer 12-17: In der Wienzeile spürst du möglicherweise den Westwind. Es gibt keinen Schatten, die Strecke steigt leicht an, auch nach Schönbrunn noch Richtung Westbahnhof bergauf. Berücksichtige, dass du hier etwas langsamer sein wirst und lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen.
Neu in der Wienzeile: Bei warmen Temperaturen werden wir mit der MA 31 zwei Cooling Stationen aktivieren und große Sprühschläuche zur Kühlung aufdrehen. Zudem bringt Radio FM4 mit der großen, gelben „Ente“ Stimmung an die Strecke.
Kilometer 18-20, Mariahilfer Straße: Eine Schlüsselstelle. Endlich geht es bergab. Für Halbmarathonläufer rückt das Ziel schon in Reichweite. Jetzt zu einem „Zielsprint“ anzusetzen ist aber viel zu früh. Die Gefahr des „Überpacens“ ist groß. Bergablaufen nach fast 20 Kilometern ist für die Muskulatur anstrengend („exzentrische Belastung“). Vom unteren Ende der Mariahilfer Straße bis ins Halbmarathonziel sind es noch 1,1 Kilometer. Dieser Kilometer kann sehr lang werden, wenn du „downhill“ deine Energiereserven und Muskelfasern ans Limit gebracht hast. Also besser dosiert die Mariahilfer Straße runter laufen und erst dann, wenn noch Kraft vorhanden ist, etwas beschleunigen.
Beachte die Feldertrennung zwischen Marathon und Halbmarathon. Marathonläufer laufen gerade weiter, Halbmarathonläufer orientieren sich rechts und biegen Richtung Ringstraße ab. Genieße deinen Zieleinlauf, du hast es geschafft! Für Marathonläufer geht es weiter auf die zweite Streckenhälfte.
Ab Kilometer 21: Es sind viele Kilometer vor dir, in denen du einen guten Rhythmus laufen kannst. Bei Kilometer 22 in der Liechtensteinstraße gibt es eine Bergab-Passage. Am Donaukanal bringen die Brücken kleine Wellen in den Kurs, aber es ist alles gut zu laufen.
Kilometer 27-38: Prater & Prater Hauptallee. Die schnellste Marathonstrecke der Welt und ein Welterbe der Leichtathletik. Freu dich auf diesen Abschnitt. Die Kastanienbäume bieten immer wieder Schatten. Kurz vor Kilometer 30 verlässt du die Hauptallee auf einer Wendestrecke zum Stadion – es gibt Angenehmeres, we know, aber bleib positiv! Bald bist du wieder zurück in der Hauptallee. Es geht rauf zur Umrundung des Lusthauses bei Kilometer 33. Ein Ö3-Musik-Hotspot in der Allee sowie Hervis-Cheerleaders und bei warmen Temperaturen die Cooling Station der MA 31 beim Lusthaus unterstützen dich. Denk ab hier ans Ziel, wie es dich immer stärker und stärker anzieht. Bleib in deinem Rhythmus.
Kilometer 38-41: Bald nach Kilometer 38 verlässt du den Waldbereich des Praters. Jeder Marathonlauf wird irgendwann hart und schwierig. Dein Durchhaltevermögen ist gefragt. Setz deine Schritte aktiv. Kämpfe gegen die Müdigkeit. Es geht über die Franzensbrücke Richtung Innenstadt. Straßenbahnschienen machen dir nichts aus. Schau anderen Läufern ins Gesicht und feuere sie an. Kurz vor Kilometer 40 kommst du auf die Ringstraße. Sei dir bewusst: Sie ist bei weitem nicht so steil, wie sie jetzt vielleicht wirken mag. Vorbei am Schwarzenbergplatz, vorbei an der Oper. Nichts wird dich mehr aufhalten.
Das Finish: Die Meter, die die Welt bedeuten. Laufe, gehe, springe, genieße. Winke ins Publikum. Feiere deinen Zieleinlauf. Du hast dir jeden Applaus und jede Freude verdient. Herzlichen Glückwunsch!