Der Vienna City Marathon (VCM) erlebt einen Laufboom wie nie zuvor. Bei Österreichs größter Aktivsportveranstaltung sind die drei Sonntagsbewerbe – Marathon, Wiener Städtische Halbmarathon, Powerade Staffelmarathon – bereits ausgebucht. Obwohl die Veranstalter die Kapazitäten für das Event am 5. und 6. April 2025 erhöht haben, wurde das Limit so früh wie nie erreicht. Zur Planung für das Rekordevent arbeitet die VCM Group mit dem Crowd-Science Experten Marcel Altenburg von der Manchester Metropolitan University zusammen.
Woher kommt diese Laufbegeisterung?
„Das Laufen ist eine persönliche Superpower“, sagt VCM-Geschäftsführerin Kathrin Widu über die Gründe. „Das größte Wachstum verzeichnen wir bei den 20-30-Jährigen und bei Frauen. Neue Laufcommunitys spielen dabei eine wichtige Rolle. Generell gibt es ein starkes Bewusstsein für die körperliche und mentale Gesundheit.“ Erfahre mehr dazu in diesem Interview.
Wie bereitet sich die VCM Group als Veranstalterin des Vienna City Marathon darauf vor?
Um vielen der Laufbegeisterten auch tatsächlich eine Teilnahme zu ermöglichen, arbeitet die VCM Group seit Herbst daran, bei bester Erlebnisqualität für die Läufer*innen die Kapazitäten der Veranstaltung zu erhöhen. Wachstum ist vor allem auf der Marathondistanz über 42,195 Kilometer machbar. „Es ist unser Ziel, den Laufboom nachhaltig zu gestalten und den Marathonbewerb zu stärken, um über mehrere Jahre hin auch international auf das nächste Level zu kommen“, sagt VCM-Geschäftsführer Dominik Konrad.
Fest steht: Wien erlebt am 6. April seinen bisher größten Marathonlauf seit Bestehen der Veranstaltung. Auf der 42,195 km Distanz lag in der Vergangenheit das höchste VCM-Meldeergebnis bei 11.138 Läufer*innen im Jahr 2001. Diese Zahl wurde 2025 bereits übertroffen.
Für den VCM-Sonntag wird es in Summe rund 39.000 Anmeldungen geben, um rund 4.000 mehr als in den jüngsten Jahren. Eine genaue Zahl steht erst dann fest, wenn alle reservierten Tickets von Firmen, Charity-Organisationen und Reisebüros eingelöst und wenn Wartelistenplätze vergeben wurden. Dazu kommen mehrere tausend Teilnehmer*innen an den Samstagsbewerben, für die eine Anmeldung teilweise noch möglich ist.
Mathematik des Marathonstarts: So kommen alle Läufer*innen gut über die Strecke
Zur Planung für das Rekordevent arbeitet die VCM Group mit dem Crowd-Science Experten Marcel Altenburg von der Manchester Metropolitan University zusammen. Sein Know-How ist bei den World Marathon Majors genauso gefragt wie bei der britischen Regierung. So entwickelte er das Zugangssystem für die unmittelbaren Trauerfeierlichkeiten von Queen Elizabeth II in Edinburgh im September 2022.
Altenburg errechnete für die VCM Group auf Basis der bisherigen Läufer- und Zeitnehmungsdaten in Kombination mit den Gegebenheiten der Wiener Strecke die Potenziale, um mehr Läufer*innen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben.
„Auf der bestehenden Marathonstrecke in Wien gibt es durch gezielte Änderungen im Crowd-Management noch Platz für Wachstum. Es werden mehr Läuferinnen und Läufer als bisher starten können und die Dichte auf der Strecke und im Zieleinlauf nimmt dennoch ab“, so Altenburg. Die Sperrzeiten und die Gesamtdauer der Veranstaltung am Sonntag bleiben dabei unverändert.
„Der Start ist der entscheidende Punkt, an dem wir das Läuferfeld beeinflussen können. Danach läuft jeder sein eigenes Rennen, mit all den Herausforderungen und der Begeisterung, die zu einem Marathon dazu gehört. Wenn wir unseren Job am Start richtig machen, dann hat jeder Läufer die bestmöglichen Bedingungen auf der Strecke, und alle Ressourcen sind ideal aufeinander abgestimmt.“
29 Millionen Kalkulationen stehen in Summe hinter den Planungen von Altenburg. „Dieses Crowd-Science Modell ermöglicht punktgenaue Vorhersagen, wie viele Läufer*innen zu welcher Zeit an welchem Ort der Strecke sind. Für die Organisation und die beteiligten Institutionen ist dies ein extrem hilfreiches Tool bei der Vorbereitung und am Renntag“, sagt VCM-Organisationsleiter Florian Holecek.
Die Berechnungen von Altenburg haben vielfach den Realitäts-Check bestanden. Sein Modell für eine vergangene Auflage des New York City Marathons, das er ein halbes Jahr vor dem Event erstellte, hat den tatsächlichen Verlauf der Veranstaltung mit einer Genauigkeit von 99,6 Prozent vorhergesagt.
Welche Schritte gesetzt werden
Um gemeinsam mit der Laufcommunity ein großartiges Erlebnis zu schaffen, wird es beim VCM in mehreren Bereichen kleine, aber wirkungsvolle Änderungen geben.
- > Nachweis für angegebene Laufzeiten der Teilnehmer*innen bei der Anmeldung ist verpflichtend (schneller als 3:00 Marathon bzw. 1:30 Stunden Halbmarathon)
- > Genau ausbalancierte Zuordnung der Läufer*innen in die unterschiedlichen Startwellen
- > Klare Kennzeichnung der Zugänge & Wege am Start
- > Direkt-Information an die einzelnen Läufer*innen über die Startorganisation
- > Die Durchlaufbreite an der Startlinie wird verringert, was ein gleichmäßiges Ausströmen der Läufer*innen auf die Strecke ermöglicht.
„Wir kommen mit diesen Punkten den Wünschen der Teilnehmer*innen nach. Eine Befragung nach dem VCM 2024 hat dies ganz klar ergeben. Wir sind überzeugt, dass wir dabei auf viel Goodwill und Unterstützung treffen“, so Kathrin Widu. Für Hobbyläufer*innen gilt darüber hinaus die Zeitnehmung mit Nettowertung, also die Laufzeit ab Überqueren der Startlinie.
Wie kann man noch am VCM teilnehmen?
Läufe am Samstag, 5. April
- > Startplätze sind noch verfügbar für den Vienna 5K, die Kinderläufe The Daily Mile 800 & 1600 sowie für den Coca-Cola Inclusion Run.
- > Ausgebucht ist bereits der neue „Fledermauslauf“ für die Jüngsten von 3-6 Jahren, der in Kooperation mit Johann Strauss 2025 Wien durchgeführt wird.
Läufe am Sonntag, 6. April
- > Für den Marathon und Wiener Städtische Halbmarathon ist die Anmeldung geschlossen. Es ist eine Warteliste eingerichtet, falls reservierte Startplätze von Firmen, Charitys oder Reisebüros zurückgegeben werden sollten.
- > Die Anmeldung für den Powerade Staffelmarathon ist geschlossen. Es gibt keine Warteliste.
>> Info & Anmeldung VCM 2025