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Timo Hinterndorfer läuft ÖLV U23-Rekord über 10 km

29:03 Minuten in Valencia – Erster Top-Marathon des Jahres in Dubai

Der 20-jährige Wiener Timo Hinterndorfer hat sein Laufjahr mit einem Rekordrennen eröffnet. In Valencia lief er am 12. Jänner die 10 Kilometer in 29:03 Minuten. Damit verbesserte er den österreichischen U23-Rekord von seinem DSG-Wien-Vereinskollegen Sebastian Frey, der im Dezember 29:15 gelaufen war. Timos bisherige Bestleistung aus dem Vorjahr lag bei 29:22.

„A good start to a big year ahead“, postete der adidas-Athlet auf Instagram. 

In einem ersten Statement kommentierte er: “Es war insgesamt ein gutes Rennen und ein guter Start ins Jahr. Das Wetter war bis auf ein bisschen Wind sehr gut. Ich hab gleich zum Beginn eine gute Gruppe gefunden. Wir sind ziemlich schnell angelaufen und mit 14:15 Minuten bei 5 Kilometer durch. Danach bin ich etwas abgerissen. Es waren paar langsamere Kilometer dabei, aber ich habe mich dann noch gut erfangen am Ende."

Wir freuen uns auf seine Entwicklung in der kommenden Saison und wünschen viel Erfolg!

Den Sieg in Valencia holte sich der Schwede Andreas Almgren in Europarekordzeit von 26:54 knapp vor dem Schweizer Dominic Lobalu (26:55) und dem Kenianer Vincent Langat (26:56). Angeführt von Hellen Lobun in 29:31 Minuten blieben vier Frauen unter der 30-Minuten-Marke. Der Lauf mit über 13.000 Finishern hatte eine enorme Leistungsdichte. 152 Leistungen schneller als 30 Minuten wurden  registriert. 

Starkes Jahr 2024 für Hinterndorfer

2024 zeigte Hinterndorfer als Sieger beim Wiener Städtische Halbmarathon im Rahmen des VCM eine tolle Vorstellung. Er lief zunächst inmitten der Marathon-Elite über die Strecke. In 63:05 Minuten verbesserte er seinen eigenen ÖLV U23-Rekord auf dieser Distanz. Ebenso gelang ihm bei der Halbmarathon-EM in Rom ein starkes Rennen. Als Jüngster des gesamten Feldes holte er in 64:27 Minuten Rang 32 und damit die beste Platzierung des österreichischen Teams.


Dubai-Marathon: Äthiopier dominieren „Debütanten-Ball“

Als erster hochklassiger Marathon des Jahres ging ebenfalls am 12. Jänner das Rennen in Dubai i Szene. Äthiopiens Läufer dominierten einmal mehr den Bewerb: In Dubai belegten die Athleten aus Ostafrika bei den Männern und Frauen jeweils die ersten zehn Plätze. Dabei setzten die Sieger ein erstes Maß im neuen Jahr und erzielten erwartungsgemäß Jahresweltbestzeiten: Der Marathon-Debütant Bute Gemechu lief bei sehr guten Wetterbedingungen nach 2:04:51 Stunden ins Ziel während Bedatu Hirpa nach einer dramatischen Schlussphase in 2:18:27 triumphierte. Beide Sieger erhalten eine Prämie von 80.000 US-Dollar. Bei der 24. Auflage des Dubai-Marathons registrierten die Veranstalter insgesamt 17.000 Meldungen. Dies schließt parallel veranstaltete Rennen über kürzere Distanzen ein.

Bei Temperaturen von 11 Grad Celsius wurde der Dubai-Marathon morgens um 6 Uhr gestartet. Es schien, dass die Männer auf den ersten Kilometern noch nicht richtig wach waren. Denn die Zwischenzeiten deuteten zunächst auf eine Zielzeit um 2:08 Stunden hin. Doch in der Folge wurde das Tempo deutlich schneller. Zwischen Kilometer 15 und der Halbmarathonmarke fielen die beiden prominentesten Athleten auf der Startliste zurück: Der frühere Weltrekordler Dennis Kimetto (Kenia) kam im Alter von 40 Jahren immerhin noch auf Rang 15 nach 2:14:56 ins Ziel. Dagegen beendete der Ex-Weltmeister Lelisa Desisa (Äthiopien), der in Dubai 2013 sein Marathon-Debüt gewonnen hatte, das Rennen vorzeitig.

Ein weiteres Mal waren es am Sonntag die Debütanten, die das Männerrennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten dominierten. Nachdem eine Gruppe von 13 Läufern die Halbmarathon-Marke nach 62:23 Minuten erreicht hatte, schrumpfte diese bis Kilometer 30 (1:28:29) auf acht Läufer zusammen. Es war dann der 23-jährige Bute Gemechu, der acht Kilometer vor dem Ziel einen ersten ernsthaften Vorstoß startete, der bereits entscheidend war. Zwar sah es so aus als ob sein Landsmann Shifera Tamru noch einmal herankommen würde. Aber er konnte die Lücke nicht ganz schließen und fiel später noch auf Rang drei zurück (2:05:28). Den zweiten Platz sicherte sich mit Berehanu Tsegu ein weiterer Debütant in 2:05:14.

Im Männerrennen des Dubai-Marathons war dies nun bereits der fünfte Sieg eines Debütanten in Folge. Und am Sonntag belegten gleich sieben Newcomer über die klassische Distanz einen Rang unter den Top 10. Ein derartiger Erfolg von Debütanten ist rar in der internationalen Marathon-Szene. Der Vienna City Marathon ist wahrscheinlich das einzige große Rennen, das diese Zahl noch übertreffen konnte. Denn 2008 fand bei dem Klassiker ein Elitelauf ausschließlich mit Debütanten statt. Damals gewann der Kenianer Gilbert Kirwa in 2:08:21 das Rennen, das auch als „Wiener Debütanten-Ball“ bezeichnet wurde.

„Vor zwei Monaten habe ich mich entschlossen, mein Marathon-Debüt in Dubai zu laufen. Daher wusste ich nicht, was möglich sein würde. Aber bei Kilometer 36 habe ich gemerkt, dass ich sogar gewinnen kann“, sagte Bute Gemechu, der zuvor nur vier Halbmarathonrennen außerhalb Äthiopiens gelaufen war. Seine in Istanbul im vergangenen Jahr gelaufene Bestzeit von 60:03 deutete nicht darauf hin, dass er in Dubai zu den großen Favoriten zählen könnte.

Bei den Frauen sah es anders aus. Hier zeigte zwar auch eine Debütantin eine starke Leistung, aber mit dem Sieg hatte Bertukan Welde am Ende nichts zu tun. Die Äthiopierin belegte Rang fünf in 2:21:54. Nachdem eine fünfköpfige Spitzengruppe die Halbmarathon-Marke nach 69:12 Minuten erreicht hatte, fiel zwischen Kilometer 26 und 27 eine Vorentscheidung. Dera Dida, die Ehefrau des Marathon-Olympiasiegers Tamirat Tola, setzte sich gemeinsam mit ihrer äthiopischen Trainingspartnerin Bedatu Hirpa ab. Bald darauf löste sich Dida, die den Dubai-Marathon bereits vor zwei Jahren gewonnen hatte, von ihrer Konkurrentin. Doch Hirpa kam nach 31 km wieder heran. Ein zweites Mal lief Dera Dida dann davon. Und dieses Mal sah sie wie die sichere Siegerin aus, denn bei Kilometer 40 hatte sie zehn Sekunden Vorsprung. Aber auf dem letzten Kilometer brach Dera Dida plötzlich ein. Sie litt unter Magenproblemen. Auf der langen Zielgerade laufend, hatte sie das Ziel bereits vor Augen als Bedatu Hirpa noch an ihr vorgestürmte und zum größten Sieg ihrer Karriere lief.  

„Ich habe mich nur auf mein Rennen konzentriert und wusste nicht, dass Dera Probleme hatte. Aber ich hatte immer daran geglaubt, gewinnen zu können“, sagte Bedatu Hirpa, die erstmals in ihrer Karriere eine Zeit unter 2:20 Stunden erreichte und die Jahresweltbestzeit, die ihre Landsfrau Ruti Aga vor eine Woche in Xiamen (China) aufgestellt hatte, um 19 Sekunden unterbot.

Im parallel veranstalteten 10-km-Rennen gab es bei den Frauen ebenfalls eine flotte Jahresweltbestzeit: Hier gewann die Äthiopierin Gemene Tunku in 31:03 Minuten vor ihrer zeitgleichen Landsfrau Chaltu Diriba. Dritte wurde die Britin Eilish McColgan, die zeitweilig in Dubai lebt, mit 31:14. Der Marokkaner Yassir Ech Chaachoui siegte bei den Männern in 28:20.

Ergebnisse, Männer:
1. Bute Gemechu        ETH    2:04:51
2. Berehanu Tsegu         ETH    2:05:14
3. Shifera Tamru        ETH    2:05:28
4. Desalegn Girma        ETH    2:06:52
5. Dejene Hailu        ETH    2:07:03
6. Getachew Masresha    ETH    2:07:04
7. Tadele Demissie        ETH    2:08:21
8. Boki Diriba             ETH    2:09:06

Frauen:
1. Bedatu Hirpa        ETH    2:18:27
2. Dera Dida            ETH    2:18:32
3. Tigist Girma            ETH    2:20:47
4. Zeineba Yimer        ETH    2:21:12
5. Bertukan Welde        ETH    2:21:54
6. Kuftu Tahir            ETH    2:22:53
7. Gadise Mulu        ETH    2:23:19
8. Almaz Kebede        ETH    2:23:30


VCM News / Text: AM, Jörg Wenig / Race News Service