Neue Namen und spannende Geschichten aus Österreichs Laufszene beim Vienna City Marathon. Eva Wutti startet als aussichtsreichste Österreicherin. Der ehemalige Topathlet und nunmehrige Tierklinik-Leiter Valentin Pfeil aus Oberösterreich ist als ORF Cable-Guy im Rennen und liefert Live-Eindrücke aus der Läuferperspektive. Schneller ist wohl der von Pfeil betreute Johannes Pell. Er peilt eine Zeit unter 2:20 Stunden an.
Eva Wutti im Marathon: “Laufen ist Teil meines Lebens”
Die frühere ÖLV-Marathonrekordhalterin Eva Wutti (Club Run Austria) hat sich für einen Start beim Vienna City Marathon entschieden. Die 36-jährige Kärntnerin ist damit am 6. April die aussichtsreichste österreichische Teilnehmerin auf der Marathondistanz.
„Ich fühle mich bereit für ein Rennen und nehme die Herausforderung gerne an. Ich würde mich freuen, wenn eine ansprechende Leistung herauskommt“, sagt Wutti.
Von Dezember 2020 bis April 2023 hielt sie mit 2:30:43 Stunden gemeinsam mit Andrea Mayr den österreichischen Marathonrekord. Ein Ergebnis in diesem Bereich ist jedoch nicht zu erwarten – zu sehr haben sich ihr berufliches und privates Umfeld verändert. Im Frühjahr 2024 schloss sie ihr Jus-Studium ab. Sie ist alleinerziehende Mutter einer Tochter und arbeitet Vollzeit in der Finanzverwaltung der Stadtgemeinde Wolfsberg.
Dennoch war und ist der Laufsport stets wichtig für sie: „Laufen ist Teil meines Lebens. Ich liebe es immer noch, zu Sportveranstaltungen zu reisen und an Rennen teilzunehmen. Es sind schöne Erfahrungen, die man nicht für selbstverständlich nehmen darf. Ich freue mich auf die Stimmung in Wien, hier bin ich immer gerne gelaufen. Ein bisschen nervös bin ich auch, weil der Aufbau etwas kürzer war als geplant. Der absolute Leistungsdruck ist abgefallen, aber eine gute Leistung zu bringen reizt mich immer noch.“
Ihr letztes Rennen war der Halbmarathon in Salzburg im Mai 2024. Beim VCM 2023 zeigte sie mit 2:37:49 Stunden eine beachtliche Leistung. Ihre Marathon-Bestzeit von 2:30:43 lief sie im Dezember 2020 bei einem von VCM und Österreichischem Leichtathletik-Verband speziell organisierten „Covid-Marathon“ in der Prater Hauptallee.
Valentin Pfeil in neuer Rolle
Auch Valentin Pfeil hat eine enge Verbindung zum Vienna City Marathon. Der Oberösterreicher lief hier seine persönliche Bestzeit von 2:12:55 und bestritt hier einige seiner eindrucksvollsten Marathons. Nun erlebt er den VCM in einer völlig neuen Funktion: Als „Cable-Guy“ wird er während des Rennens vom ORF begleitet und liefert hautnah Eindrücke aus der Läuferperspektive.
„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe und auf einen weiteren Start in Wien. Mit dem VCM verbinde ich wichtige Momente meiner Marathonkarriere“, sagt Pfeil. Nach dem Ende seiner Leistungssportkarriere ist der Veterinärmediziner heute Geschäftsführer der Tierklinik Steyr und zweifacher Vater. Dennoch bleibt das Laufen für ihn ein wichtiger Bestandteil des Alltags: „Ich laufe immer noch sehr gerne. Es war eine Umstellung, das Laufen neu zu begreifen und sich nicht mit Zeiten und mit anderen zu vergleichen. Ich merke auch, wie gut es mir tut. Wenn sich eine halbe Stunde Zeit findet, dann schnüre ich die Laufschuhe. Oft dauern meine Läufe leider wirklich nur 30-40 Minuten.“
Pfeil lief sein Marathondebüt beim VCM 2016 in 2:16:37 und steigerte sich ein Jahr später an gleicher Stelle auf 2:14:50, womit er das WM-Limit erreichte. 2019 lief er in Wien seine Bestzeit von 2:12:55. Sein größter internationaler Erfolg bleibt der 23. Platz bei der Weltmeisterschaft 2017 in London in 2:16:28 – bis heute die beste Platzierung eines österreichischen Marathonläufers bei einer WM.
Johannes Pell verstärkt "VCM Team Austria"
Schneller als Pfeil wird wohl der von ihm betreute Johannes Pell im Ziel sein. Der 31-jährige Oberösterreicher, der in Ternberg nahe Steyr wohnt und für den Verein Tri Run Kaiser startet, ist ebenfalls kein Profisportler und peilt eine Zeit unter 2:20 Stunden an. Beim Vienna Calling Halbmarathon am 2. März mit Start auf der Reichsbrücke steigerte er seine persönliche Bestzeit auf 1:06:22 Stunden – ein positives Signal für den Marathon.
Seine offizielle Marathonbestzeit von 2:21:56 Stunden stammt aus Berlin 2024. Bei diesem Rennen verlor er am Start jedoch rund eine Minute zwischen Startschuss und dem Überqueren der Startlinie. In Wien startet Pell nun ganz vorne mit der Elite und mit den Top-Österreichern Andreas Vojta und Lemawork Ketema – beste Voraussetzungen für eine neue Bestzeitjagd.
VCM News / Medien-Info / AM